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Tag der Menschen mit Behinderungen

Am 3. Dezember ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen“. Er wurde bereits 1992 durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt und soll zu Fragen der Inklusion sensibilisieren.

Eine Frau klatscht mit einer Frau im Rollstuhl ab. Im Hintergrund sind weitere Teilnehmer der Veranstaltung zu sehen.
© Reinhard Winkler

Zudem soll der Tag auf die Vorteile einer integrativen und barrierefreien Gesellschaft aufmerksam machen. Dass es hier noch viel Aufholbedarf gibt, zeigt sich laufend in unserer Arbeit. Jeden Tag ereilen uns Anfragen von Menschen mit Behinderungen, die von der öffentlichen Hand nicht jene Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um voll am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wir helfen, wo es geht, mit einer Zuzahlung aus dem Soforthilfefonds. Außerdem unterstützen wir über unsere Projektförderung, über den Innovationsfonds und den Jubiläumsfonds viele Initiativen, die Inklusion ermöglichen. Das reicht von barrierefreier Basisausstattung in Kindergärten bis hin zu Aktivitäten, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen beim Sport ermöglichen.

Es betrifft rund 1,4 Millionen Menschen

Menschen mit Behinderung sind kein „Nischenthema“, ganz im Gegenteil. Rund 760.300 Menschen haben eine sogenannte „registrierte Behinderung“. Die Administration erfasst unter diesem Begriff Menschen, die Pflegegeld beziehen, einen Behindertenpass haben, den Status „begünstigt behindert“ führen oder auch jene, deren Grad der Behinderung weniger als 50 Prozent ist. Doch diese Zahl bildet die Realität nur zum Teil ab. Denn in Österreich leben insgesamt rund 1,4 Millionen mit einer mehr oder weniger starken dauerhaften Einschränkung. Dies kann die Beweglichkeit betreffen (rund 1 Million), das Hören, das Sehen, das Sprechen oder das Lernen. So umfasst die Gruppe der blinden und sehschwachen Menschen etwa 318.000 Personen und rund 157.000 Personen weisen Probleme beim Hören auf.

Mit Behinderung leben oder behindert werden

Mit einer Behinderung zu leben, ist die eine Sache. Barrieren in den Weg gestellt zu bekommen die andere. Seien es Stiegen, die sich vor Menschen im Rollstuhl auftun, fehlende Blindenleitsysteme im öffentlichen Raum oder schwer verständliche Formulare. Barrieren entstehen aber auch durch Handlungen von nicht behinderten Menschen. Etwa wenn sie Menschen mit Behinderungen ihre Selbstständigkeit absprechen und sie durch eigene Handlungen bevormunden. Erst die baulichen und sozialen Barrieren hindern Menschen an der vollen und wirksamen Teilhabe an der Gesellschaft, gleichberechtigt mit allen anderen.