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ImPulsTanz | Bewegungsverstärker

Gemeinsam mit anderen tanzen oder sich hochwertige Tanzproduktionen ansehen, das ermöglicht „Bewegungsverstärker“ Menschen mit Behinderungen und armutsgefährdeten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Eine Gruppe Erwachsener und Jugendlicher tanzt im Freien.
© Raphael Mittendorfer

Der Innovationsfonds fördert Projekte, die besonders innovative Wege in der Inklusion gehen, über drei Jahre hinweg. Eines davon ist „Bewegungsverstärker“ von ImPulsTanz. Diese Förderung ermöglicht es dem etablierten Tanz- und Performance-Festival, seine Angebote in der Saison 2024 noch inklusiver zu gestalten – für Menschen mit Behinderungen sowie für sozio-ökonomisch benachteiligte Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Public Moves – einfach ausprobieren

Ob Körperarbeitsklassen, ob African Dances, ob zeitgenössischer Tanz, „Public Moves“ versteht sich als offenes Workshop-Programm für Menschen aller körperlicher Möglichkeiten. Seit mehreren Jahren schon gibt es rollstuhlgerechte Klassen. Nun wurde dieses Angebot in Wien ausgebaut und auf Klagenfurt, Linz und Salzburg ausgeweitet.

„Public Moves“ findet im öffentlichen Raum statt und ist für alle Levels gleichermaßen offen. Fast alle Tanzflächen waren dabei mit Rollstuhl gut befahrbar, es gab in der Nähe Behindertentoiletten und das ImPulsTanz-Team stand bei Bedarf helfend zur Seite. Insgesamt wurden im Rahmen von „Bewegungsverstärker“ rund 300 Klassen für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich gemacht. Diese öffentlichen Klassen wecken aber auch bei Passant*innen Interesse, sodass letztlich 26.000 Zuseher*innen gezählt wurden. Somit ergaben sich bei diesen beliebten 75-minütigen Einheiten heuer noch mehr Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen.

Barrierefreiheit beschränkte sich bei „Bewegungsverstärker“ aber nicht nur auf bauliche Anpassungen. Um gehörlosen und hörbeeinträchtigten Menschen den Zugang zu Tanz zu erleichtern, unterstützten Gebärdensprach-Dolmetscher*innen einige Workshop-Leiter*innen. So wurde in jeder Stadt erstmals mindestens eine Klasse in Österreichische Gebärdensprache (OGS) übersetzt, insgesamt waren es acht. Gerade bei Improvisationsklassen zeigte sich das als sehr hilfreich.

Eigene Klassen für armutsgefährdete Kinder und Jugendliche

Neben den beliebten „Public Moves“-Klassen bietet ImPulsTanz auch kostenpflichtige Tanz- und Theater-Workshops für Kinder und Jugendliche von 3,5 bis 18 Jahre an. Dabei wird fünf Tage lang getanzt, musiziert, geschauspielert, Akrobatik ausprobiert, es werden Geschichten erzählt und erfunden. Wegen der hohen Nachfrage wurden statt der ursprünglich 50 letztlich 100 kostenlose Workshop-Plätze für armutsgefährdete Kinder und Jugendliche geschaffen. So konnten auch sie sich künstlerisch ausdrücken und gemeinsam mit anderen eine inspirierende Ferienwoche verbringen.

Gratis Eintritt und Workshops für Kulturpass-Besitzer*innen

ImPulsTanz ermöglichte auch einkommensschwachen Erwachsenen Zugang zu Tanz und Improvisation. Für Besitzer*innen des Kulturpasses wurde das Angebot an Gratis-Tickets für Vorstellungen erhöht, sodass letztlich mehr als 750 von ihnen künstlerisch am gesellschaftlichen Leben teilhaben konnte. Auch dem Wunsch, dass im Rahmen von „Hunger auf Kunst und Kultur“ Workshop-Plätze angeboten werden, wurde nun nachgekommen. Erstmals konnten dank der Förderung durch den LICHT INS DUNKEL-Innovationsfonds 54 Personen einen der einwöchigen Workshops gratis besuchen.

Inklusion breit gedacht

Mit „Bewegungsverstärker“ zeigt ImPulsTanz Wege auf, wie man Menschen mit Behinderungen und armutsgefährdete Menschen jeden Alters die Möglichkeit geben kann, an Kunst und Kultur teilzuhaben. Und zwar nicht nur als Besucher*innen, sondern auch selbst aktiv. So erlebten 2024 noch mehr Menschen mit Behinderungen und armutsgefährdete Kinder, Jugendliche und Erwachsene die bestärkende Kraft von Tanz und Improvisation.