Herbert Pichler-Inklusions-Medienpreis verliehen
Der Herbert Pichler-Inklusions-Medienpreis 2024 zeichnet Beiträge aus, die Inklusion in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext einbetten. Sie weisen nicht nur auf Missstände hin, sondern zeigen auch (neue) Ansätze auf, die Inklusion voranbringen.

Bereits zum vierten Mal würdigen wir mit dem Preis herausragende Beiträge, die sich mit dem Thema Inklusion tiefgehend befassen. 59 Einreichungen in den Kategorien Printmedien, Fernsehen, Radio und Digitale Medien inkl. Podcast erreichten uns aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Mit viel Interesse und großer Begeisterung hat die Jury die Beiträge gelesen, angesehen und angehört. Die besten vier wurden am 28. März 2025 in einer feierlichen Preisverleihung prämiert.

Kategorie Printmedien
Die Jury vergab den Preis an Joshua Kocher und Rémy Vroonen für ihren Beitrag „Verrückt? Normal!“ (Psychologie Heute): „Die Information über die Lebensrealität in Geel erweckte in den beiden das Interesse an einer Reportage vor Ort. Es sollte ein Jahr dauern bis es gelang das Vertrauen einer Familie zu erarbeiten und die Reise antreten zu können. Dieser lange Atem, diese konstante Neugier, gepaart mit der einfühlsamen, vorsichtigen und allen Akteur*innen Würde bewahrenden Darstellung der Familie in Geel war es, die die Jury zur Auszeichnung dieses Textes bewogen hat.“ (Jurorin Gabriele Falböck)


Kategorie Radio
Für die dreiteilige Sendereihe „Öffentlich, sichtbar, inklusiv“ ging der Preis an das Ö1 Radiokolleg (Redaktionsteam: Christoph Dirnbacher, Melissa Felsinger, Emilia Garbsch, Sandra Knopp, Anna Mark, Katharina Müllebner, Katharina Reiner, Dominic Schmid, Udo Seelhofer, Lisa Sophie Steiner, Marietta Trendl, Irmi Wutscher und Ulla Ebner): „‘Öffentlich, sichtbar, inklusiv‘ hat genau das erreicht, was der Titel verspricht: Öffentlichkeit geschaffen für jene, die oft übersehen werden. Sichtbarkeit ermöglicht für Themen, die lange unbeachtet blieben. Und Inklusion nicht nur diskutiert, sondern erlebbar gemacht. Es war eine Einladung zum Zuhören, zum Verstehen – und letztlich zum Handeln.“ (Juror Germain Weber)


Kategorie Digitale Medien
In der Kategorie Digitale Medien überzeugte Lea de Gregorio mit dem Beitrag „Vom Gefühl, mehr leisten zu müssen als andere“ (zeit.de): „Manche Texte sind nicht nur gut geschrieben – sie sind notwendig. Sie fordern zum Umdenken auf und lassen eine Realität sichtbar werden, die übersehen wird. (…) De Gregorio bleibt nicht bei der Analyse stehen. Ihr Text ist zugleich eine kraftvolle Forderung nach Selbstbestimmung. Sie zeigt, dass psychische Krisen nicht das Ende von Ambitionen oder Fähigkeiten bedeuten, sondern dass es vor allem das gesellschaftliche Bild davon ist, das Betroffenen im Weg steht.“ (Juror Martin Ladstätter)


Kategorie Fernsehen
Andrea Schuler erhielt mit dem Beitrag „Ich arbeite gerne im Seniorenheim“ (ZDF) den Preis in der Kategorie Fernsehen: „Andrea Schuler schafft mit Bildern, Atmo und Musik eine unglaubliche Nähe, die nie aufdringlich wird und zeigt, mit welchem Talent der 22-Jährige seiner Tätigkeit nachgeht. (…) Sie zeigt mit ihrer Reportage nicht nur zum wiederholten Mal, wie Inklusion at its best gelebt wird, sie zeigt auch, wie journalistisch at its best über Inklusion und Menschen mit Behinderung berichtet werden soll.“ (Jurorin Barbara Krenn)

Zusätzlich wurden anerkennende Würdigungen in den Kategorien Printmedien (Bertram Weiß, „Forschen ohne Gehör“, P.M. Magazin) und Digitale Medien (Anna Mark, „Sonderschule als Streitfrage“, ORF Topos) ausgesprochen.
Jury 2024/25
- Mag.a Dr.in Gabriele Falböck (Publizistik- und Kommunikationswissenschaft / Medien und digitale Technologien / Uni Wien, FH St. Pölten)
- Ao. Univ. Prof. i.R. Dr. Fritz Hausjell (Publizistik- und Kommunikationswissenschaft / Uni Wien)
- Mag.a Barbara Krenn (Hauptabteilungsleiterin Religion und Ethik multimedial / ORF)
- Martin Ladstätter, M.A. (Vizepräsident des Österreichischen Behindertenrats)
- Univ. Prof. Dr. Germain Weber (Vorstand LICHT INS DUNKEL, Fakultät für Psychologie / Uni Wien)
Der Herbert Pichler-Inklusions-Medienpreis wird dankenswerterweise vom Bundeskanzleramt der Republik Österreich und dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gefördert.